Hallo Ihr alle,
ich wurde im April 1952 im Kinder- und Mütterheim Schloss Schellenberg geboren und blieb drei Jahre dort.
Ich habe ein teilweise sehr schwieriges Leben hinter mir und denke, dass das auch mit meinen ersten Lebensjahren auf Schellenberg zusammen hängt. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es in diesem Heim anders zugegangen ist als woanders.
Ich bin jetzt 62 Jahre alt. Heute bin ich mit meinem Lebensgefährten nach Essen gefahren und habe mir das ehemalige Heim von außen angesehen. Ich habe es für mich auch fotografiert. Jetzt ist in dem Haus ein toller Kindergarten für Kinder von wohlhabenden Eltern. Es ist schon komisch gewesen, diese lachenden, strahlenden Kinder da zu sehen und dran zu denken, dass dieser Ort vor vielen Jahrzehnten für die Heimkinder sicher kein warmes, sicheres und geborgenes Zuhause war.
Ganz unerwartet habe ich nach diesen Gedanken erhebliche Bauchschmerzen bekommen. Wir sind dann sofort runter zum Baldeneysee gefahren und haben die Seele baumeln lassen. Da am Wasser konnte ich wieder durchatmen und die schmerzenden Gefühle nach und nach hinter mir lassen.
Ich will nicht jammern oder schimpfen. Was gewesen ist, kann ich ja nicht mehr ändern. Aber ich möchte so gerne Menschen kennen lernen, die auch auf Schellenberg leben mussten Das verbindet uns doch...
Ich habe viel an mir arbeiten müssen und so manche Therapie hinter mir. Aber die Folgen dieser Heimjahre werden mich wohl nie ganz loslassen.
Schöne Grüße an Euch alle.
Maggie