Iris schrieb am 06.01.2013 - 13:35 Uhr
Hallo Klaus,
ich bin sehr begeistert von Deiner h/p.
Beim lesen der Seite Folgen habe ich mich wiedererkannt.Ich bin 47 Jahre alt und beschäftige mich jetzt erst mit den Folgen meines Heimaufenthalts von 1965 - 1969 sowie von 1980 -1981 und mit der lieblosen Erziehung meiner Stiefmutter. Aufgrund dieser Lieblosigkeit und Behandlung wie ein Möbelstück, wurde ich mit 14 Jahren in die Kinder -und Jugenpsychatrie der Uniklinik Essen eingewiesen.Dort kam ich endlich mal zur Ruhe und wurde nicht angeschrien.Ich wollte danach nicht mehr nach Hause und kam in ein Mädchenwohnheim. Da ich noch an einer Musiktherapie teilnahm und meine Therapeutin in einer komunistischen Partei organisiert war, habe ich Kontakt zum kommunistischen Jugendverband bekommen, in dem ich endlich mal anerkannt wurde. Ich war endlich mal etwas wert. Dieser Verband wurde zu meiner Ersatzfamilie. Ohne ihn wäre ich sicher abgerutscht. Ich habe dann mit 21 einen Pateikollegen der ein Straßenkind (Punker und Hausbesetzer)war geheiratet. Die Ehe ist(wie auch in Deinem Artikel bschrieben) gescheitert, da ich Nähe nur schlecht ertragen konnte.Danach bin ich vor mir selbst weggelaufen. Nach 15 Umzügen habe ich jetzt das Gefühl, das endlich Ruhe in mein Leben einkehrt. Ich schaffe es seit 4 Jahren eine sehr intensive Beziehng zu führen. Mein Mann ist sehr sehr liebevoll und zum ersten mal fühle ich mich angenommen und geliebt. Da ich aber auf der Arbeit viele Schwierigkeiten habe,Z.B. panische Angst davor Fehler zu machen oder durch Kontrollen auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden und dadurch durch meine Vorgesetzten und Kollegen abgelehnt zu werden, habe ich mir gedacht,dass diese Ängste etwas mit meiner Kindheit zu tun haben müssen.Ich habe ganz aktuell nachdem ich all meinen Mut zusammen genommen habe und nach einer Flasche Rotwein meiner Teamleiterin vor Weihnachten gesagt, dass meine Ängste warscheinlich daher rühren, dass ich direkt nach meiner Geburt in ein Kinderheim gekommen bin.Ich habe davor noch nie mit jemanden darüber gesprochen. Es ist in meine Familie ein großes Gehimnis daraus gemacht worden. Ich habe mit 14 selbst herausgefunden, dass meine Stiefmutter gar nicht meine leibliche Mutter ist. Daraufhi kam ich (da meine Stiefmutter mich plötzlich noch mehr ablehnte und ihren eigenen Sohn maßlos bevorzugte) in die Kinder-und Jugedpsychatrie.Mein leben lang hatte ich Angst dfavor darüber zu sprechen, da ich dachte ,dass ich von der Gesellschaft abgelehnt werde. Meine Teamleiterin sagte mir,das ich eine Therapie machen soll, da ich kein Urvertrauen habe.Das werde ich jetzt auch in Angriff nehmen, denn ich habe nur sehr wenig Selbstvertrauen.
Ich war in dem Kinderheim Schloss Schellenberg in Essen. Kann mit jemand sagen, wie man dort mit den Säuglingen umgegangen ist? Ich habe ein leben lang schon schweres Asthma, kann das daher kommen?
Freue mich auf eine Antwort.
Viele Grüße
Iris